Post by Bernhard LehmannBei "choge" und "cheibe" bleiben wir hängen, beide Begriffe
sowohl als Adjektiv wie als Substantiv im Umlauf.
Und als Verben.
aus Heinz Gallmann, Zürichdeutsches Wörterbuch, 2009, NZZ Verlag, ISBN
978-3-03823-555-2
Chäib m. (Chäibe, Chäibli) 1. urspr. Kadaver, Aas. 2. heute: Scheltwort,
Fluchwort, abgeschwächt sogar als Kosewort benutzt: En aarme, bööse,
fräche, fuule, gfèèlte, liebe, schlächte, tume Chaäib. Es gschiids,
tifigs Chäibli (als Lob)! Alls Chäibs alles Mögliche und Unmögliche. Das
isch en Chäib eine verzwickte Sache. Er tuet kein Chäib tut nichts. Er
hät en Chäib Rausch. Da isch öppis Chäibs loos da ist etwas im Tun
(ugs.) Was Chäbs machsch du daa was zum Tufel treibst du da? Heb dè
Chäib, nöd das dè Chäib obenabe chäibet ud alls Chäibs zämechäibet! Im
Chräis Chäib Stadtkreise 3-5 in Zürich
chäibe ugs. (gchäibet) 1. fluchen, schelten: Dè hät äis gchäibet, wo mer
ooni Gält häi choo sind! 2. laut sein: Si chüblet und chäibet i der
Chuchi (laute Betriebsamkeit). 3. sausen u.Ä. (anstelle von anderen
Bewegungsverben): Er hät müese uf de Zuug chäibe rennen. Er isch ab de
Läitere gchäibet heruntergefallen.
-> abechäibe, devoochäibe, durechäibe, erchäibe, furtchäibe, inechäibe,
uechäibe, usechäibe, uuschäibe
chäibe, chäibemässig (ugs.) verst. sehr, ausserordentlich: Die chäibe
Chatz, Hünd vermaledeit. En chäibe Glünngi gemeiner Kerl. Chäibe Lappi
grosser Dummkopf! Tuums chäibe Züüg! Es schööns chäibe Mäitli schlau,
durchtrieben. E chäibe schööns Chind sehr schön! Chäibemèèssig tüüf,
chäibemèèssig höfli sehr.
Chog m. (Chöge, Chögli) 1. urspr. abgemagertes, verendetes Tier,
Kadaver. 2. Scheltwort milder als Chäib: En fuule, tumme Chog. Nim di in
acht vor dem Chog dem gerissenen Kerl! Das sind wüeschti Chöge
unanständige hässliche Kerle. En Söichog Schweinekerl. Das isch en Chog
von ere Rächnig eine schwierige Rechnung. Er tuet kän Chog tut nichts.
Er hät alls Chogs probiert alles Erdenkliche. Du verbränte Chog ei
verflucht! Dim.: raffiniertes schlaues Kind: Es chäibe Chögli.
choge (gchoget) 1. eilen, eilig gehen, rennen: Chog doch nüd esoo! 2.
sich abschinden: Da mueme choge vo früe bis spaat.
choge, chogemèèssig verst. anerkennend oder abwertend: sehr, toll,
verflixt: En choge Wääg steiler mühsamer Weg. Dè choge Lappi dieser
Dummkopf! Es choge Züüg eine dumme Sache! Choge schwèèr sehr schwer. Es
choge Mäitli anmutig, übermütig.
Hoffe, das hilft.
Marc
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